 |
Forum rund um Geld, Geldanlage, Versicherung, Vorsorge und Finanzierung |
Geldanlage Sparbuch - Zinsen verhandeln, hohe Zinsen
|
|
|
Kann man denn mit der Sparkasse oder mit Banken über Zinsen verhandeln? Die haben ja immer ihre festen Sätze und eigentlich steht da alles fest. Gibt es da vielleicht Banken die mehr Spielraum haben oder meint ihr das macht keinen Sinn? Will mich nämlich auch nicht blamieren, deshalb wollte ich mich schon vorher mal informieren, wie es so aussieht und ob jemand Tipps für mich hat.
Kann man eventuell auch erst ab einem bestimmten Kapitaleinsatz verhandeln oder ist das generell möglich (oder halt auch nicht)? Vielleicht habt ihr ja Tipps für mich.
|
|
|
|
|
|
|
|
Die erste Frage, die sich mir stellt ist, wieso es denn unbedingt ein Sparbuch sein soll? Ganz ehrlich, das Sparbuch ist heutzutage keinesfalls mehr eine attraktive Geldanlage, ganz im Gegenteil, je nach Bank bzw. Angebot ist das sogar eine unwirtschaftliche Investition, aus der man mit Verlusten rausgeht. Stichworte wären hier Inflation, Gebühren, die die Bank für die Führung/Eröffnung/Kündigung des Sparbuches erhebt und ein ausgesprochen niedriger Zinssatz von unter 1 % (abhängig von der Bank).
Das Sparbuch sitzt eben leider noch immer in den Köpfen der Menschen als traditionelle, sichere Geldanlage fest - von diesem Gedanken sollte man sich jetzt aber wirklich langsam verabschiedet haben. Also - Sparbuch = Geldanlage, die sich nicht lohnt. Sieh dich lieber nach einem attraktiven Tagesgeldkonto um, das ist genauso sicher wie ein Sparbuch, du kannst tagesaktuell über dein Geld verfügen, in aller Regel fallen keine Kontoführungsgebühren an und die Zinsen sind weitaus attraktiver, als bei einem Sparbuch.
Nun aber mal noch zu deiner anderen Frage: lassen sich Zinssätze (generell) verhandeln bei Banken? Das betrifft ja dann nicht nur Geldanlage Möglichkeiten wie Sparbücher, Tagesgeldkonten, Festgeldkonten und Sparbriefe etc., sondern auch Privatkredite bzw. Konsumkredite, Baufinanzierungen bzw. Baudarlehen, Kleinkredite, Autofinanzierungen etc. Grundsätzlich ist Folgendes zu sagen: Banken sind Unternehmen, und Unternehmen sind natürlich - wir leben im Kapitalismus - auf Gewinne aus. Hauptsächlich machen Baken auf zweierlei Art Gewinn: durch das Verleihen von Geldern an Privatkunden (zum Beispiel Dispokredit, Verbraucherkredit etc.), Unternehmen (Existenzgründerkredit, Firmenleasing etc.), Gemeinden und Länder zu einem gewissen Zinssatz, und durch das Spekulieren bzw. Investieren mit Kundengeldern - also wenn du zum Beispiel ein Tagesgeldkonto bei Bank xy eröffnest und dein Geld dort einzahlst, dann leihst du der Bank quasi Geld - auch wiederum zu einem gewissen Zinssatz (nämlich deinen Guthabenzinsen). Mit diesem Geld kann die Bank dann spekulieren bzw. Investitionen tätigen.
Soll heißen: auf der einen Seite haben Banken einen gewissen Spielraum (wieso sonst gibt es sowas wie Beamtenkredite und Blankokredite), auf der anderen Seite haben Banken - gerade in heutigen Zeiten - keinen Spielraum. Inwiefern sich Soll- bzw. Habenzinsen verhandeln lassen, hängt gleich von mehreren Faktoren ab:
- ist die Bank zentral (Bsp. CashGroup) oder dezentral (Bsp Sparkasse)?
- wie "gut" bist du als Kunde der Bank - wie hoch ist deine Bonität
- wie steht die Bank derzeit finanziell da (Stichwort Wirtschaftskrise)
- bei Finanzierung/Kredit/Darlehen: über welche Sicherheiten verfügst du
- bei Geldanlage: wie hoch ist der Betrag, den du investieren möchtest
- bei Geldanlagen: für welchen Zeitraum stellst du der Bank dein Geld zur Verfügung?
- wie gut kannst du verhandeln
Gerade der letzte Punkt ist bei Geldanlagen von Interesse: Banken können "beruhigter" wirtschaften, wenn das Geld langfristig seitens der Kunden angelegt wurde; beim Tagesgeld muss das Kapital der Kunden theoretisch jederzeit abziehbar und verfügbar sein - ein Umstand, der auch die Banken bei der Investition von Geldern einschränkt. Andererseits: fragen kostet Gott sei Dank nichts, zumindest wenn es um das Thema Geldanlage geht (Vorsicht jedoch bei Krediten: häufiges Anfragen verschlechtert das Scoring bzw. die Bonität, selbst wenn kein Darlehen in Anspruch genommen wird). Ggf. sollte man sich also einfach "trauen" und den Bankberater auf mögliche Verhandlungsspielräume ansprechen
|
|
|
|
|
|
|
Bisher habe ich noch nichts davon gehört, dass man bei den Sparbuchzinsen mit der Bank handeln könnte. Ich meine, fragen kann man natürlich immer und das hat ja für mein dafürhalten auch nichts mit Blamieren zu tun. Aber bei dem gegenwärtigen Zinsniveau, sehe ich da absolut keinerlei Spielräume und Möglichkeiten, da irgendwelche höheren Zinsen rausschlagen zu können. Da wird man sich wohl nach anderen Anlageprodukten umschauen müssen, aber die Zinsen sind überall mickrig.
|
|
|
|
|
|
|
|