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Tagesgeld Schweiz - Pro und Contra Schweizer Tagesgeldkonto

 
Ich interessiere mich dafür, mein bislang angespartes "Vermögen" möglichst gewinnbringend anzulegen, bislang versauert es quasi auf einem absolut nicht einträglichen Girokonto bei einer deutschen Bank. Meine Frage wäre nun, inwiefern es sich für mich als Deutschen denn lohnen würde, ein Tagesgeld Konto in der Schweiz zu eröffnen?

Ich glaube, in der Schweiz heißt das deutsche Tagesgeld auch "Callgeld" oder "Privatgeld". Wie sind denn für das Schweiz Tagesgeld die Konditionen im Sinne von Mindestanlage Summe, Höchstbetrag zum anlegen, Zinsen etc.? Wie schneidet das Tagesgeld aus der Schweiz im Vergleich zum Tagesgeld Deutschland bzw. deutsches Tagesgeld ab?
  
Clipper
 
 
 
Die Information, dass Tagesgeld in der Schweiz Callgeld bzw. ein Tagesgeldkonto Privatkonto genannt wird, ist korrekt. Wieso sich so viele Deutsche für ein Schweizer Tagesgeldkonto interessieren, kann ich allerdings nicht so ganz nachvollziehen - sicher, die Schweiz gilt (teilweise definitiv zu Unrecht) noch immer als DAS Land für Steuerflucht und lohnende Geldanlagen - aber gerade was das Thema Tagesgeld angeht, ist eine "Flucht" in die Schweiz meiner Meinung nicht wirklich lohnend - zumindest nicht für den durchschnittlichen Anleger - und ich erkläre auch gerne en Detail, wieso das so ist:

Zinsvergleich Tagesgeldkonto Schweiz - Deutschland
Betrachten wir zunächst das Zinsniveau und inwiefern es hier Unterschiede zwischen Deutschland und der Schweiz (in Punkto Tagesgeld) gibt. Da das Tagesgeld zurecht derzeit eine ausgesprochen beliebte Geldanlage ist, ist das Angebot der Banken (sowohl Direktbanken/Internetbanken als auch Filialbanken) beinahe unüberschaubar groß. Entsprechend gut sind auch viele Angebote, Zinsen von bis zu 5,5 % (!) sind beim Tagesgeld, wenn auch nur temporär und unter gewissen Bedingungen, in Deutschland möglich. Ähnlich sieht es in der Schweiz aus, es bestehen quasi keine Zinsunterschiede - auch in unserem kleinen Nachbarstaat reichen die Angebote von schlecht (2 %) über mittelmäßig (3 %) bis sehr gut (4 - 5,5 %).

Fazit: Es gibt keinen gravierenden Zinsunterschied zwischen CH und D - die Angebotspalette reicht in beiden Ländern von schlecht bis top.

Mindestanlagesumme Tagesgeld in der Schweiz
Die Mindestanlagesumme für Schweizer Tagesgeld bzw. eben das Callgeld beträgt 100.000 Franken (bei einigen Banken sind es sogar 500.000 Franken!) - je nach Wechselkurs also ungefähr 63.000 Euro bzw. 316.000 Euro. Solche Summen sind in Punkto Mindesanlage natürlich ein Hammer - gerade im Vergleich zu Deutschland, wo es viele Tagesgeldkonten Angebote ohne jegliche Mindestanlagesumme gibt.

Fazit: In Punkto Mindesanlagesumme ist ein Schweizer Tagesgeldkonto weitauf unattraktiver als ein deutsches Tagesgeldkonto.

Steuern und Geldwechsel bei Schweizer Tagesgeld
Sofern sich der Anleger dazu entscheidet, ein Privatkonto (also Tagesgeld) in Schweizer Franken (CHF) anzulegen, muss beachtet werden, dass die Schweiz beim Wechsel von Zinsgewinnen 35% Verrechnungssteuer verlangt, diese wird vom Zinsgewinn abgezogen. Es ist allerdings möglich, Schweizer Tagesgeld auch in Euro (EUR) oder Dollar (USD) anzulegen. Hinzu kommt die in Deutschland fällige Abgeltungssteuer, die allerdings bei Kapitalanlagen im Ausland nicht auf laufende Gewinne anfällt, sondern erst am Jahresende im Zuge der Einkommensteuererklärung.

Fazit: Wer sich mit Wechselkursen auskennt, kann ggf. durch Spekulation gute Gewinne erzielen. Beachtet werden muss, bei einer Anlage in Schweizer Franken, die Verrechnungssteuer von 35%.

Schlussfolgerung - lohnt sich das Schweiz-Tagesgeld?
Der organisatorische Aufwand ist, trotz Internetbanking etc., auf jeden Fall zu beachten. Zinstechnisch ist das deutsche Tagesgeld ebenso attraktiv wie das schweizer Tagesgeldkonto. Die Mindestanlagesumme beim schweizer Privatkonto bzw. Callgeld ist deutlich höher als in Deutschland. Wechselkurse und Verrechnungssteuer erschweren es dem durchschnittlichen Anleger, mögliche Zinsgewinne abzuschätzen. Entsprechend macht es für die meisten Leute, zumindest meiner Meinung nach, mehr Sinn, sich in Deutschland nach einem attraktiven Tagesgeldkonto umzusehen, und sich ein CH Tagesgeldkonto aus dem Kopf zu schlagen.
  
Cosimo
 
 
 
Aktuell macht es wohl eher wenig Sinn, ein Tagesgeldkonto in der Schweiz zu eröffnen. Das Zinsniveau ist ähnlich dem deutschen und auch der Zugang zu einem derartigen Callkonto ist alles andere als leicht. Nicht selten verlangen manche Schweizer Banken eine Mindestanlagesumme von 500.000 CHF, was umgerechnet in etwa 330.000 Euro entspricht. Das sind natürlich unverschämt hohe Zugangsvoraussetzungen, welche normale Sparer kaum erbringen können. Von daher sollte man sich wohl eher nach anderen Geldanlagemöglichkeiten umschauen, obwohl sich das gegenwärtig doch sehr schwierig darstellt.
  
pokerface
 
 
 
   
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