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In Aktien anlegen - massive Kursverluste durch Shortseller?

 
Natürlich hat es immer einen guten Grund, warum Aktienkurse sinken. Aber mittlerweile sagt man es nicht mehr nur hinter hervorgehaltener Hand, dass der neue Volkssport "Short-Selling", also Leerverkäufe nicht ganz unwesentlich daran beteiligt sind. Mit heller Freude werden Aktien verkauft, die man nicht besitzt, sondern nur über einen Broker geliehen wurden.

Der Sinn und Zweck: Diese geliehenen Aktien zu verkaufen, in der Hoffnung diese später billiger wieder zurück kaufen zu können. Und fest steht, dass Leerverkäufer in den vergangenen Monaten stark zugenommen haben. Aber mal im Ernst: Sind die bösen Shortseller wirklich schuld an der Börsenkrise, oder wird hier nur wieder ein Büßer gesucht?
  
Astral
 
 
 
Also wenn wir uns die gesamte Schuldfrage an der derzeitigen Situation stellen, werden ein paar private Shortseller definitiv nicht Verursacher von Kursstürzen sein. Shortselling betreiben immer noch recht wenige Privatanleger, da hierfür fundierte Marktkenntnisse und eine sehr spekulative Ader nötig sind. Mit einer "Anlage" hat das ja nichts mehr zu tun.

Die großen Marktbewegungen entstehen eher dann, wenn die Institutionellen Anleger (Banken, Hedge Fonds usw...) am Markt agieren - diese haben ein Vielfaches Gewicht aller Privatanleger zusammen und dass die Institutionellen Leerverkäufe betreiben ist wahrlich nicht neu - das System wird schon seit vielen Jahren so gehandhabt.

Zudem sind solche Verkäufe keine Einbahnstraße nach unten. Die Positionen müssen ja irgendwann mal wieder eingedeckt werden. Gerade wenn andere Marktteilnehmer den Markt nach oben drücken, wenn Shortseller sogar aus der Position zwangsherausgetrieben, da die Eindeckung nötig wird - das nennt man Short-Squeeze und führt zu heftigen Aufwärtsbewegungen. Ich denke, genau das haben wir letzte Woche bei mehreren Bankentiteln gesehen (z.B. Commerzbank +9%).

Für die Marktentwicklung kann niemand "den Spekulanten" oder anderen einzelnen Marktteilnehmern die Schuld in die Schuhe schieben. Der Markt ist immer die Summe seiner Teilnehmer, der gehandelten Werte und der Wirtschaftssituation, die zu verschiedenen Einschätzungen führt. Hier kommen Charttechnische Analysen, fundierte Zahlen aus der Wirtschaft, besondere Ereignisse und vieles anderes zusammen.

Genauso wenig wie ein paar zwangsoptimistische Anleger den Aktienmarkt gegen jede Krise immun nach oben drücken können, können Shortseller den Markt im Alleingang nach unten drücken - dazu gehört einfach mehr Masse, die ganz besonders private Shortseller nicht aufbringen können. Zur Schuldfrage also von mir ein klares Nein. Mehr noch - wer ernsthaft behauptet, der Abrutsch der Märkte sei die Schuld der Short-Spekulanten, der demonstriert bares Unwissen in jeder Hinsicht.

Davon ab: Leerverkäufe und andere "bearishe" Praktiken, also das Setzen auf fallende Kurse, sind keine moderne Erscheinung sondern schon seit mehr als 100 Jahren an den weltweiten Börsen übliche Methode.
  
Daeumling
 
 
 
Dass die Aktienkurse schwanken, würde ich jetzt nicht unbedingt auf irgendwelche Leerverkäufe zurückführen. Natürlich wird es solche Börsenspekulationen geben, aber das muss man sich ja wohl auch mal die Wertpapiere anschauen, mit denen so etwas vollzogen wird. Aber so weit ich weiß sind ja derartige "Short-Selling Aktionen" (zumindest von ungedeckten) in Deutschland und auch einigen anderen europäischen Staaten schon seit einigen Jahren verboten.
  
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