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Private Insolvenz - oder ein Leben ohne Geld, ohne Würde?

 
Bis vor vier Jahren war noch alles in Ordnung. Ich ging einer geregelten Arbeit nach, hatte Haus, Hof und Kinder und jetzt habe ich nichts mehr, außer einen Riesen Haufen Schulden (inkl. Rechnung von meinem Scheidungsanwalt) und stehe deshalb jetzt auch kurz vor der privaten Insolvenz, denn dazu rät mir mittlerweile jeder.

Allerdings scheue ich mich, diesen Schritt zu tun, denn für mich bedeutet das nicht nur ein Leben am Existenzminimum, sondern auch Freiheitsberaubung. Und wenn man die Bedeutung der eidesstattlichen Versicherung - früher Offenbarungseid - ebenfalls noch hinzunimmt, dann ist auch der letzte Rest meiner Würde gefallen. Oder wie seht Ihr das?
  
Clipper
 
 
 
Zumindest wenn Zwangsvollstreckungsmaßnahmen eingeleitet worden sind, werden Sie um die Abgabe einer Versicherung an Eidesstatt nicht herumkommen, das ist sicher persönlich nicht angenehm offen dazulegen, dass man zahlungsunfähig ist, aber keine andere Option gegenwärtig, sofern Sie die Schuldenlast nicht mehr bedienen können.

Ob nun mit oder ohne Privatinsolvenz: Mehr als das gesetzliche geschützte Einkommen werden Sie voraussichtlich nicht zur freien Verfügung haben, da spielt die Privatinsolvenz keine Rolle, da überschüssiges Einkommen meist per Kontopfändung zur Bedienung der Altlasten eingezogen werden wird.

Auch wenn der persönliche Stolz spätestens mit einer Privatinsolvenz gekränkt ist, sollte Sie das nicht davon abhalten, über die Situation objektiv nachzudenken. Gehen Sie davon aus, dass Sie in kürzerer Zeit (ein oder zwei Jahre) alle Schulden selbstständig zurückzahlen können? Wenn ja, versuchen Sie entsprechende Abzahlungsvereinbarungen mit den Gläubigern zu treffen.

Wenn Sie nicht davon ausgehen, mittelfristig mit den Schulden zurecht zu kommen, rate ich Ihnen über die Privatinsolvenz nachzudenken. Denn 6 Jahre nach Eröffnung des Verfahrens eröffnet sich die Möglichkeit der Schuldenbefreiung - für viele Menschen mit unüberwindlichen Schulden ist das der letzte Ausweg nochmal in ein neues, unbesorgtes Leben zu starten. Diese Chance gibt es aber nur mit der Privatinsolvenz.

Über dieses, meines Erachtens nach wichtigste Merkmal der Privatinsolvenz, sollten Sie einmal in Ruhe nachdenken und dann das weitere Vorgehen in jedem Fall mit einer Schuldnerberatungsstelle in Ihrer Nähe abstimmen. Dort erhalten Sie weiterführende professionelle Hilfe, die auf ihre persönliche Situation zugeschnitten ist.
  
Daeumling
 
 
 
So wie sich das liest oder anhört, dann hast du ja deine geregelte Arbeit scheinbar auch verloren und dann kann es natürlich in der tat etwas eng werden. Nur die Scheidung alleine, sollte dich ja sonst nicht in solche Bedrängnis bringen können. Interessant zu erfahren wäre ja mal, wie denn dieser Riesenberg an Schulden zusammengekommen sein soll.

Haus und Hof ließe sich ja bestimmt auch verkaufen und das sollte die Schulden ja vielleicht etwas relativieren. Ansonsten und wenn alle Stricke reißen würden, hätte ich keinerlei Probleme Privatinsolvenz zu beantragen. Das hat für mich wenig mit letzte Würde verlieren zu tun. Im Gegenteil, so erlangt man seine Würde ohne Schulden vielleicht eher wieder.
  
Freibeuter
 
 
 
   
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