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Bankenkrise - Grund zur Beunruhigung für deutsche Anleger?
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Die Hypothekenkrise in Amerika hat es vorgemacht. Ich weiß, in der Presse wird vieles immer aufgebauscht, aber weiß nicht, wie es euch geht, wenn man bald schon täglich davon hört, dass sein Geld möglicherweise in Gefahr ist, weil die Tochtergesellschaft von dem und die Holding von jenem, oder diese und jene Bank in der Krise steckt - als ahnungsloser Außenstehender ist das nicht immer so ganz klar, wer da mit wem zusammenarbeitet.
Im Endeffekt traut man sogar seiner Hausbank zu, dass sie plötzlich die Schotten dicht macht und an sein Geld kein Herankommen mehr ist. Wie sicher ist unser Geld überhaupt noch?
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Solange das Geld bei einer deutschen und europäischen Bank lagert und bis zu einer gewissen Summe: sehr sicher.
Denn Banken sind gesetzlich zur sogenannten Einlagensicherung (siehe Kreditwesengesetz) verpflichtet welche durch freiwillige Vereinbarungen ergänzt wird. Durch die Solvabilitätsverordnung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wird in der Regel garantiert dass selbst bei Problemen und Talfahrten der Bank noch genug Eigenkapital vorhanden ist um die Einlagen der Kunden bei Bedarf auszuzahlen.
Falls ein Kreditinstitut doch insolvent werden sollte können hier immernoch Patronatserklärungen greifen die die Haftung zwischen Tochtergesellschaft und Muttergesellschaft regeln - dies ist unter dem Gesichtspunkt wichtig da die wenigsten Banken und Bankgruppen heute noch eigenständige Institute darstellen. Diese Haftungsregelungen sollen beispielsweise verhindern dass die Einlagen von Kunden bei einer Tochtergesellschaft bei einem Konkurs weg sind und die Muttergesellschaft sich aus der Verantwortung ziehen kann. Bei genossenschaftlichen Banken greifen hier anstatt der Patronatserklärung informelle Haftungsregelungen, also dass beispielsweise eine einzelne Bank innerhalb der Gruppe abgesichert ist.
Falls all das nicht greifen sollte gilt immernoch das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz welches eine Absicherung der Einlagen bis 90 %, begrenzt auf bis zu 20.000 Euro, garantiert. Die Banken sichern allerdings die Einlagen der Kunden auch darüber hinaus in Form des Einlagensicherungsfonds ab - hiervon ausgenommen sind lediglich Wertpapiere oder Anlagen in Fonds. Zudem gibt es verschiedene Formen der Einlagensicherungsfonds was sich hauptsächlich auf die Absicherung auswirkt die von 30 % bis zu 100 % (über die gesetzliche Grenze von 20.000 Euro hinaus) reicht.
Auch in anderen Staaten der EU exisitieren übrigens ähnliche Vorgaben wie in Deutschland durch das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz, begründet auf der Richtlinie der EG EGRL 19/94 und EGRL 9/97. Das heißt, dass in verschiedenen europäischen Staaten Guthaben mit 90 - 100 % abgesichert sind mit schwankenden Maximalgrenzen von 18.000 Euro bis zu 103.291,38 Euro.
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Den Beitrag von Serpent kann ich nur unterzeichnen. Gerade bei Deutschen Banken ihr Geld sehr sicher. Das deutsche Bankensicherungssystem ist vorbildlich organisiert. Zudem steckt nicht jede Bank gleichermaßen tief im Subprime-Sumpf. Gerade bei den meisten Sparkassen und Volksbanken ist "Business as usual" angesagt, etwas mehr betroffen sind die Privatbanken wie die Commerzbank oder die Deutsche Bank. Die großen Leidtragenden, die Investmentbanken, sind da eher betroffen.
Zwar ist das Argument valide, dass auch gesunde Banken bei einer Kettenreaktion durch einen Finanzmarktkollaps in Gefahr sind, aber wenn diese Gefahr droht, springt der Staat definitv ein. Das Problem wäre dann nämlich der Vertrauensverlust, nicht ein paar verspielte Milliarden.
Würde tatsächlich eine deutsche Bank in den Ruin gehen und es würden Einlagen verloren gehen, dann würde sich Millionen von deutschen Bundesbürgern genau Ihre Frage stellen - und alle würden zur Bank rennen. Das führt zwangsweise zum Kollaps, da Banken nicht einmal im Ansatz soviel Geld in Bar einlagern, wie Sie von Kunden entgegengenommen haben. Die Folge wäre ein vollständiger Kollaps im Bankensystem. Um dies zu vermeiden gibt es eben die guten Sicherungseinrichtungen in Deutschland und auch deswgen würde der Staat in jede Notsituation einspringen.
Das Beispiel haben wir auch in den USA gesehen, wo die FED Bear Stearns praktisch aufgefangen hat um eine Kettenreaktion zu verhindern.
Auch wenn diese Tage nicht leicht sind: Aber über Ihr Erspartes können Sie genauso ruhig schlafen wie sonst auch. 
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